Unterricht einmal anders
Mit großer Begeisterung haben die Schüler aller Klassen eine ganze Woche lang trainiert.
Den Höhepunkt der Zirkuswoche bildet dann natürlich die Aufführung. Auf Grund der großen Nachfrage, gab es 2 Aufführungen – am 7. und am 08.Juni. Die Spechbacher zeigten großes Interesse, denn die Eintrittskarten, welche man im Fifo-Laden für den symbolischen Preis von 1.- Euro kaufen konnte, waren innerhalb von drei Tage restlos ausverkauft.
Die Kinder waren vor der Aufführung sehr aufgeregt und gespannt wie die Zuschauer reagieren. Die Halle war trotz heißem Wetters an beiden Tagen bis auf den letzten Sitzplatz belegt und die Spannung bei den Zuschauern war ebenfalls riesengroß.
Jetzt ging es in den Schminkraum. Dort wurden die Kinder für ihren Auftritt perfekt gestylt.
Endlich ging es los.
Das Ansagerteam kündigte die erste Numer an:
Die Akrobaten!
Als Piraten verkleidet sorgten sie mit ihrer Pyramidenakrobatik für einen bravourösen Start der Aufführung. Die begeisterten Zuschauer dankten es mit tosendem Applaus, der die ganze Veranstaltung über anhielt.
Als Nächstes waren die „Ufos“ an die Reihe. Drei Schüler haben es geschafft in der kurzen Zeit zu lernen Diabolo zu spielen. Hohes Werfen und Fangen des Diabolos war nur einer ihrer vielen Tricks.
Richtig laut gelacht wurde bei der nächsten Nummer. Schüler steckten in einem, zum Raupenkostüm umfunktionierten, Kriechtunnel mit Gesicht. Die Raupen wollten der Gärtnerin den Salat wegfressen. Dafür mussten sie aber erst verschiedene Tanzeinlagen vorführen. Es waren die frechsten und lustigsten Raupen die man je gesehen hatte.
Auch Seilläufer dürfen natürlich in einem Zirkus nicht fehlen. Das Eigengewicht der Leine erfordert ein sehr ruhiges Gehen: es ist schwer das Seil wieder ruhig zu bekommen, wenn es einmal in Schwingung geraten ist. Dies beherrschten unsere Seilläufer richtig gut und liefen sogar mit Blumen, Fächern oder schwingenden Bändern darüber.
Im Anschluss wurde jongliert, Devilstick gespielt, Teller gedreht und Rola-Bola vorgeführt. Jonglieren ist als Bewegungskunst Teil der Artistik und gehört traditionell zu den Darbietungen des Zirkus. Dabei ist in erster Linie die Fertigkeit gemeint, mehrere Gegenstände wiederholt in die Luft zu werfen und wieder aufzufangen, so dass sich zu jedem Zeitpunkt mindestens einer der Gegenstände in der Luft befindet.
Gespannt waren die Zuschauer auf die Devilsticks, da sie keine Ahnung hatten was sich dahinter verbirgt. Es handelte sich hierbei um einen ca. 65 cm langen konisch geformten Holzstab, der mit einem Textilband umwickelt ist. Gespielt wird der Devilstick mit zwei dünnen Holzstäben, den Handstäben. Der Devilstick wird in der Mitte der oberen Hälfte so geschlagen, dass er dadurch sowohl einen Impuls nach oben als auch einen Drehimpuls erhält. Dadurch ist es möglich, den Stock in der Luft tanzen zu lassen, ohne ihn festzuhalten. Unsere 5 Jungs machten das mit Bravour.
Wer schon einmal probiert hat einen Teller auf einem Stock zum Drehen zu bringen hat es sicherlich mit vielen Scherben „bezahlt“. Die Tellerdarbietung unseres Schülers dagegen war fehlerfrei. Frech und witzig drehte er den Teller sogar auf seinem Finger.
Wie ein echter Zirkusartist eben.
Rola-Bola, welch komisches Wort, dachten sicher viele Zuschauer. Dabei stand ein Mädchen auf einem Brett, welches auf einer Rolle lag und balancierte so, dass das Brett wie eine Waage im Gleichgewicht war. Auch ein zugeworfener Ball, den sie lachend zurückwarf, brachte sie nicht aus dem Gleichgewicht.
Eine richtiger Zirkus ist kein Zirkus, wenn die Raubtiere fehlen. Bei uns gab es sie, die Tiger, Löwen und Leoparden. Ihre Dompteure hatten sie gut unter Kontrolle. Am Freitag wurde der Rektor Herr Keilhauer und am Samstag unser Bürgermeister Herr Zimmermann gebeten sich in die Mitte auf die Matten zu legen. Sie hatten keine Ahnung was Sie nun erwartet hat. Die Dompteure waren sehr mutig und ließen ihre Raubkatzen über sie springen. Alles ging gut und als Belohnung gab es dann Gummibärchen für die Mutigen.
„Man nehme ein Fahrrad und zersäge es in zwei Teile…“, so kündigte die Ansagerin die nächste Nummer an. Ja im Zirkus Kleine Spechte war es zu sehen – das Einrad, welches freihändig, zwar mit Pedalen, aber nur auf einem Rad bewegt wird. Auch diese Vorführung war ein riesen Erfolg. Das harte Training hatte sich ausgezahlt. Alle Kinder fuhren einzeln, aber auch in Gruppen fehlerfrei und bekamen sehr viel Beifall.
Den Abschluss der einstündigen Vorführung bildeten die Kugelläufer. Kugellaufen, hört sich einfach an, ist es aber absolut nicht. Um diese Nummer vorzuführen war intensives Training nötig. Das Balancehalten und laufen auf einer 80 cm hohen Kugel absolvierten die Kinder aber souverän. Sie bewegten sich auf und mit der Kugel vorwärts, rückwärts oder im Kreis und warfen sich Bälle und Ringe zu.
Die Halle bebte und kaum ein Zuschauer saß am Ende noch auf seinem Platz. Beim großen Finale zeigten sich noch einmal alle Darsteller und genossen den minutenlangen und wohlverdienten Applaus.
Eine tolle, erlebnisreiche Woche ging am Samstagnachmittag zu Ende. Vergessen waren die Anstrengungen beim Training, das anfängliche Nichtgelingen der Übungen, der Muskelkater und die blauen Flecken. Die Kinder waren alle so begeistert, dass sie einfach noch eine Zirkuswoche mit Markus und Christoph machen wollten. Herr Keilhauer hatte aber noch eine Überraschung im Ärmel. Am Montag kam direkt vor die Schule ein Eiswagen gefahren und brachten jedem Kind eine Portion leckeres Eis.
Danke an alle Lehrer, Helfer und Helferinnen und auch an Markus und Christoph vom zirkuspädagogischen Centrum MIKADO. Alle zusammen haben diese Projektwoche für die Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Ein herzlichen Dank auch an den Förderverein „ Die Nachsitzer“ der das Projekt finanziert hat.